Geschichte

Das Weserrenaissance Schloss Bevern gehört zu den bedeutendsten Baudenkmählern der Weserrenaissance.

Es wurde in den Jahren 1603 - 1612 nach wesentlichen Vorgaben des Bauherrn, Statius von Münchhausen, als regelmäßige Vierflügelanlage um einen quadratischen Innenhof mit Wassergraben, zwei Brücken und einem Schlossgarten errichtet.
Seitdem hat das Schloss ein wechselhaftes Schicksal erfahren. Trotz 20 Kindern aus zwei Ehen starb die Münchhausenlinie des Statius 1676 aus. Bereits 1652 hatte die Witwe den adeligen Besitz Bevern dem Herzog August d.J. zu Braunschweig und Lüneburg, dem Begründer der berühmten Bibliothek in Wolfenbüttel, überlassen, der ihn zum herzoglichen Jagdschloss umbaute.

Eine Blütezeit erlebte das Schloss 1667 bis 1668 unter dem jüngsten Sohn des Herzogs, Ferdinand Albrecht I, dem es als Abfindung zugewiesen wurde. Die hierdurch entstandene herzogliche Nebenlinie Braunschweig-Bevern regierte ab 1734 das Herzogtum Braunschweig.

Im weiteren Verlauf der Schlossgeschichte wird die Nutzung immer profaner.

Die Architektur der Weserrenaissance ist eine Besonderheit der Weserregion zur Zeit der späten deutschen Renaissance zwischen Reformation und 30jährigem Krieg.
Beeinflusst von der oberitalienischen Spätgotik sowie dem niederländischen Frühbarock weisen die Bauformen der Weserrenaissance typische Detailformen auf, wie Ausluchten (ndt. Utlucht, erkerartige Vorbauten), welsche Giebel (verzierte Schweifgiebel), achteckige Treppentürme und Kerbschnitt-Bossenquader (Sandstein-Schmuckquader).
Das Besondere der Schlossanlage Bevern besteht zum einen darin, dass hier erstmalig das Kerbschnittmuster als Verzierung des Innenhof-Fachwerks auf das Holz zurückkehrt und zum anderen in der selten klaren architektonischen Gesamtkonzeption.

Der Begriff „Weserrenaissance“ wurde 1912 von dem Kunsthistoriker Richard Klapheck definiert. Er umschreibt eine eigenständige regionale Architektur zu beiden Seiten der Weser, die zwischen 1520 und 1620 entstand.

Das Weserbergland ist eine der bedeutendsten Architekturlandschaften der Renaissance in Europa!
Die Architektur der Weserrenaissance ist eine Besonderheit der Weserregion zur Zeit der späten deutschen Renaissance zwischen Reformation und 30-jährigem Krieg.